Albert Wedemeyer
Albert Coady Wedemeyer (* 9. Juli 1897 in Omaha; † 17. Dezember 1989 in Fort Belvoir) war ein US-amerikanischer General.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wedemeyer wurde 1897 in Omaha, Nebraska geboren. 1919 absolvierte er die US-Militärakademie in West Point. Von 1934 bis 1936 studierte er an der Command and General Staff School in Fort Leavenworth, von 1936 bis 1938 an der wiedereröffneten Berliner Kriegsakademie.[1] General Beck war einer seiner Mentoren und er nahm 1938 an den jährlichen Manövern teil, so dass er aus erster Hand die Doktrin und Beweglichkeit des deutschen Heeres erfuhr. Sein Bericht darüber wurde 1939 dem damaligen Generalstabschef George C. Marshall vorgelegt, der daraufhin Wedemeyer 1940 ins Kriegsministerium holte, um an der Ausarbeitung einer Panzerabwehrdoktrin mitzuarbeiten.[2] 1941 wurde er als Oberstleutnant Stabsoffizier in der Planungsabteilung (War Plans Division des U.S. War Department) und verfasste den „Victory-Plan“ von 1941. Anschließend nahm er für das War Planning Department 1943 praktisch an jeder großen Kriegskonferenz (Casablanca, Trident und Quadrant) teil.[3] Er war auch maßgeblich an den Invasionsplänen für Europa, einschließlich der Landung in der Normandie, beteiligt.
1943 wurde er Stabschef unter Mountbatten, welcher die alliierten Streitkräfte in Südostasien befehligte. Anschließend war er von 1944 bis 1946 als Nachfolger von Joseph Stilwell Stabschef für General Chiang Kai-shek und Kommandeur der Südostasien-Streitkräfte in der Republik China (das sogenannte China Burma India Theater von General Stilwell war in zwei Teile gespalten worden, das Burma-India Theater ging an General Daniel Sultan).
1948 wurde er Chef des Planungsstabs der Streitkräfte. Er unterstützte General Lucius D. Clays Absicht zur Errichtung einer Luftbrücke während der Berlin-Blockade durch die Sowjetunion. Seine Erfahrungen aus dem Südostasien-Konflikt war mitentscheidend, da hier mehrere vorrückende Armeen jahrelang über den Luftweg versorgt wurden (→ The Hump). Die taktische Organisation erfolgte durch Generalleutnant William H. Tunner, der dann auch zur Reorganisation der Berliner Luftbrücke hinzugezogen wurde. Zwischen dem 1. Oktober 1949 und dem 31. Juli 1951 kommandierte Wedemeyer die 6. Armee, die ihr Hauptquartier im Presidio bei San Francisco hatte.
Die Beförderung zum General erhielt er am 19. Juli 1954, als er seit 1951 bereits aus den aktiven Dienst ausgeschieden war.
1958 veröffentlichte er das Buch Wedemeyer reports!, eine Abhandlung über den Zweiten Weltkrieg mit autobiografischen Zügen. Es erschien in 17 Auflagen und wurde in 5 Sprachen übersetzt; 1958 erschien es in Deutschland. Am 23. Mai 1985 erhielt er aus der Hand des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan die Presidential Medal of Freedom.[4]
Wedemeyer starb am 17. Dezember 1989 in Fort Belvoir, Virginia.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wedemeyer Reports!, New York: Henry Holt & Co., 1958.
- Der verwaltete Krieg, Mohn, Gütersloh (2. Aufl. 1960).
- Wedemeyer on War and Peace. Keith E. Eiler (Hrsg.), Hoover Institution Press, 1987.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John J. McLaughlin: General Albert C. Wedemeyer: America's Unsung Strategist in World War II. Casemate Books, 2012, ISBN 978-1-61200-069-5.[5]
- Herbert Feis: The China Tangle: The American Effort in China from Pearl Harbor to the Marshall Mission (Princeton University Press, 1953).
- Charles F. Romanus, Riley Sunderland: Time Runs Out in CBI (Washington, 1959), official U.S. Army history online edition
- Stueck, William. The Wedemeyer Mission: American Politics and Foreign Policy during the Cold War. U. of Georgia Press, 1984. 177 pp.
- Tang Tsou:
- America's Failure in China, 1941-50 (1963)
- "The Historians and the Generals," The Pacific Historical Review Vol. 31, No. 1 (Februar 1962), pp. 41–48 in JSTOR
- John Keegan: Six Armies in Normandy: From D-Day to the Liberation Of Paris. Viking Penguin Inc 1982 (New 50th D-Day Anniversary 365 pp. edition includes a new introduction by the author) pp. 22, 31-4, 36, 37, 38
- House Of Representatives: The Communist Program for World Conquest: Testimony of General Albert C. Wedemeyer United States Army. 1958/2013, ISBN 978-1-4841-6778-6 (72 Seiten)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fact Finding Mission to China: Report von Wedemeyer, 19. September 1947 ( vom 9. Oktober 2006 im Internet Archive) (PDF; 53 kB)
- Zeitungsartikel über Albert Wedemeyer in den Historischen Pressearchiven der ZBW
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Der Spiegel 25. Februar 1959 : MEIN KAMERAD STAUFFENBERG - aus den Memoiren des US-Generals Wedemeyer
- ↑ Neil B. Stark: Engaged in Debate: Major Albert C. Wedemeyer and the 1941 Victory Plan in Historical Memory. (PDF; 0,4 MB) School of Advanced Military Studies, US Army Command and General Staff College, Fort Leavenworth 2017 S. 13 f.
- ↑ Neil B. Stark: Engaged in Debate: Major Albert C. Wedemeyer and the 1941 Victory Plan in Historical Memory. S. 43.
- ↑ Remarks at the Presentation Ceremony for the Presidential Medal of Freedom - May 23, 1985 ( vom 25. April 2011 im Internet Archive). Abgerufen am 6. April 2024.
- ↑ zugl. Drew University, Dissertation 2008.
Personendaten | |
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NAME | Wedemeyer, Albert |
ALTERNATIVNAMEN | Wedemeyer, Albert Coady |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer General, Hauptplaner der Invasion in der Normandie |
GEBURTSDATUM | 9. Juli 1897 |
GEBURTSORT | Omaha, Nebraska |
STERBEDATUM | 17. Dezember 1989 |
STERBEORT | Fort Belvoir, Virginia |
- Autor
- General (United States Army)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Vereinigte Staaten)
- Absolvent der United States Military Academy
- Absolvent des United States Army Command and General Staff College
- Träger der Army Distinguished Service Medal
- Träger des Ordens Legion of Merit
- Träger der Presidential Medal of Freedom
- Person (Omaha)
- US-Amerikaner
- Geboren 1897
- Gestorben 1989
- Mann